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USB HiFi und Hi-Res Musik

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USB Audio Tests und HiFi Tipps

HiFi Tipps und High End Audio Tests und Empfehlungen

Auch wenn man meint, dass bei High Resolution Audio - also der Wiedergabe von hochauflösender Musik mit dem PC - nur digitale Information in Form von „0“ und „1“ verarbeitet wird und faktisch keine Unterschiede bei der Verwendung und Kombination der digitaler Komponenten hörbar sein dürfte, lohnt es sich hier ein wenig zu experimentieren.

Natürlich sind bei digitalem Audio die Klangunterschiede bei weitem nicht so gravierend wie z.B. bei unterschiedlichen MC-Tonabnehmern am gleichen Tonarm eines analogen HighEnd-Laufwerks und die analoge Ausgangsstufe eines D/A-Konverters hat oft mehr Auswirkung auf den Klang eines D/A Wandlers bzw. DACs als der Wandler-Chip selbst. Dennoch wird der aufmerksame Hörer feststellen, dass es auch bei dieser Art der Musik Wiedergabe vielfältige Möglichkeiten gibt, das Optimum an Klang aus den HD-Musik-Dateien zu holen.

Im Folgenden also ein paar HiFi Tipps & USB-Audio Tests, die als Anregung verstanden werden sollten, die Möglichkeiten von USB HiFi und HighEnd auszuloten und leicht mit einfachen Mitteln durchgeführt werden können:



Traue Deinen Ohren

Sobald ein Musikstück aufgenommen wurde und in Form einer digitalen oder analogen Konserve wiedergegeben wird hören wir nur eine annähernde Kopie dessen, was ursprünglich gespielt wurde – es wird nie so klingen wie das Original. Aber Hörerfahrung und persönliche Vorlieben bestimmen, wie tief wir (auf technischer) und emotional (auf gefühlsbetonter Ebene) die Musik erfahren, hören und auch die Aufnahmequalität und Wiedergabe beurteilen.


Die Abhör Kette

Voraussetzung No. 1 – Der Abhörraum
Bei weitem das Wichtigste, leider oft sträflich vernachlässigte – Glied einer Abhörkette. Hat der Raum zu viel / zu wenig Hall, dämpft er zu stark / zu wenig, baut er stehenden Wellen auf (gerade im Bassbereich problematisch) kann die beste Kette nichts daran ausrichten das der Klang unbewusst dahingehend beurteilt wird, welche der Komponenten die Raumprobleme besser oder schlechter in den Griff bekommt.

Voraussetzung No. 2 – Die Lautsärke
Diese muss bei allen Hörvergleichen gleich sein. Hilfreich sind hier z.B. Smartphone-Apps die die Lautstärke in dB anzeigen und man so die Möglichkeit hat, den Pegel der unterschiedlichen Komponenten mithilfe eines Sinustons gleich laut einzustellen und entsprechend am Lautstärkeregler für den Hörtest zu markieren.

Voraussetzung No. 3 – Die Komponenten
Die Basis-Komponenten wie Verstärker und Lautsprecher sollten bei allen im nachfolgenden beschriebene Tipps gleich sein, bei den Tests selbst immer nur eine Variante der digitalen Einstellungen / Geräte geändert und getestet werden. Hochwertige Komponenten werden vorausgesetzt um „jedes Bit auszuleuchten“, Aktivlautsprecher (ohne eigene digitale Entzerrung/Filter) sind optimal um den Bassbereich zu beurteilen, Vorverstärker (am besten einen Röhrenvorverstärker mit Trioden selber bauen) / Monitorcontroller mit linear arbeitenden analogen Lautstärkereglern sind denen mit digital arbeitenden Pegelbegrenzern vorzuziehen.


Adaptiv vs. Asynchron

… müsste eigentlich heißen Adaptiv vs. Asynchron vs. Synchron. Aber da der synchrone Modus meist nur im professionellen Bereich in externen A/D-Wandlern zum Tragen kommt (also bei der Wandlung von analogen in digitale Signale) spielt er für High Resolution Audio keine Rolle.

Um es kurz zu machen:
Adaptiv heißt, der PC gibt den Takt vor, der D/A-Wandler (DAC) nimmt alles wie’s kommt.
Asynchron heißt, der D/A-Wandler gibt den Takt vor und soll damit (fast) den bösen, klangverschlechternden "Jitter" (= "Taktzittern" bzw. Schwankungen bei der Übertragung von Digitalsignalen) ausschalten.

Rein technisch ist es aber so, dass die Realisation des asynchronen Modus sehr aufwendig ist und ausgeklügelte Schaltungen erfordert und natürlich ein Stück weit in das angelieferte Signal eingreift. Der Adaptive Modus ist quasi „nativ“ und „plain“.
Letztendlich liegt es an der Umsetzung des Gesamtkonzeptes inkl. der analogen Ausgansstufe ob es klingt oder nicht.

Scheuen Sie deshalb nicht, günstige adaptive Wandler gegen ihre teuren asynchrone Kollegen probezuhören: Sie werden erstaunt sein, wie viele asynchrone DACs der Musik einen „asynchronen Stempel“ aufdrücken hingegen manch adaptiver Wandler der Aufnahme viel Raum für ihren eigenen Charakter lässt.


USB Kabel Test

Hier scheiden sich seit Anbeginn der elektronischen Reproduzierbarkeit bzw. Aufzeichnung von Musik die Geister. Und genau deshalb wurde hier wohl auch so viel Aufwand getrieben. Denn unbestreitbar haben Kabel einen Einfluss auf den Klang. Aber digital? „0“ und „1“? Machen Sie den Versuch und testen ein drei Meter langes USB-Kabel gegen ein baugleiches Pendant mit einer Länge unter 70cm – danach sind Ihre Ohren sicher offen für weitere Versuche und Diskussionen.


Kernel Streaming, Hog & Integer-Mode, WASAPI und Direct-Sound

Egal welches Betriebssystem für die Audiowiedergabe genutzt wird, für die Wiedergabe bei USB-Audio müssen die Audio-Daten ohne weitere Einflussnahme des PCs in der in der Audiodatei vorgegebenen Samplingrate / Bittiefe direkt an den DAC zur Wandlung zu übergeben werden. Und dabei sind natürlich sämtliche System- und Anwendungs-internen Hinweistöne zu vermeiden welche die Wiedergabe stören könnten. Und ob sie sich für Windows (Stichwort Kernel Streaming, WASAPI und Direct-Sound), MAC OSX (Stichwort Hog- und Integer-Mode) oder Linux (Stichwort Kernel Streaming, möglichst Realtime) entscheiden, in jedem Falle sollten Sie einen Computer allein für die Audiowiedergabe bereitstellen und entsprechend konfigurieren. Das ist einfacher als gedacht und für Windows und MAC User schnell erledigt. Und wer sich etwas mehr zutraut und das Optimum an Klang herausholen will für den führt an Linux kein Weg vorbei.


FLAC, DSD & ALAC, WAV & AIFF

Wichtig hier: Eines der genannten Dateiformate sollte es sein denn alle diese Formate bieten die Basis für hohe Qualität: Entweder verlustfrei komprimiert oder unkomprimiert. Nebenbei speichern einige dieser Formate auch Metadaten wie Albumcover und mehr. Und für heutige Rechner ist es ein Kinderspiel, eine komprimierte Datei in Echtzeit für den Hörer zu entpacken und abzuspielen. Klangunterschiede? Leicht selbst zu testen: Man nehme ein Musikstück ab 24/96 welches in nicht komprimiertem Format vorliegt (z.B. WAV oder AIFF), konvertiere es mit einem guten Konverter unter Beibehaltung der Bittiefe und Samplingrate in ein verlustfrei komprimierendes Format und höre Vergleich… und ja es stimmt: Tonstudios zeichnen meist aus gutem Grund in WAV auf.
Aber: Die Unterschiede hier sind so marginal, dass es sich nicht lohnt die bereits in das eine Format codierte Musiksammlung erneut zu wandeln.


Non Electric

Neben den oben genannten und – eine gute Abhörkette vorausgesetzt – ohne viel Geld und technisches Equipment / KnowHow nachvollziehbaren Tipps hier noch ein paar Anmerkungen zum optimale Testverlauf:

  • Nehmen Sie sich Zeit. Oftmals hört man mehr wenn man eine Konfiguration nicht schon nach drei, vier Tracks ändert sondern erst nach einer Einhörzeit von drei/vier Wochen.

  • Trainieren Sie ihr Gehör. Eine nützliche Software hierfür ist die Anwendung "How to Listen" von Harman International.

  • Hören Sie Vielfalt. Alles an einem Track zu messen ist sinnlos, beurteilen Sie immer mehrere unterschiedliche, gut bekannte Stücke.

  • Genießen Sie die Musik. Mit den Ohren einer Fledermaus die Luft zu durchschneiden um jedes Fragment einer akustischen Schwingung dingfest zu machen ist meist kontraproduktiv. Entspannt zurückgelehnt, mit einem Glas Rotwein (selbstverständlich nur zur Durchblutungsförderung des Gehörs und der damit verbunden Optimierung des emotionalen Höreindrucks) eine seiner Lieblingsaufnahmen zu lauschen hat hingegen schon manche tontechnische Täuschung gegenüber der wahren Seele einer Aufnahme in den Hintergrund treten lassen.

  • Machen Sie sich nichts vor. High Resolution Audio ist eine prima Sache die eine weitere Spielart aufzeigt, Musik zu erleben – und sicher nicht das letzte Wort das technologisch in dieser Hinsicht gesprochen wird. Und wie bei den meisten Hobbys ist auch hier der Weg das Ziel, denn wäre alles auf einmal perfekt wäre die Wanderung zu Ende. Also wandern Sie, haben Spaß dabei und bedenken Sie vor jeder neuen Anschaffung ,die ein Fitzelchen mehr Klanggewinn bringen könnte, wieviel tolle HiRes-Musik man sich dafür eigentlich kaufen könnte!